Weit im Norden deines Landes, 

            möwennah am Meer,

zieht ein alter, weiser Mann des 

            Himmelreichs umher. 

Seine zwei durchdringend-hellen

Augen gleichen kühlen Wellen;

vor ihm war dein Geist gerissen und die Seele leer. 

Und wenn die Zugvögel fliegen, 

            nutzen sie seinen Garten, 

um in den dunkelsten Nächten 

            auf die ersten Sonnenstrahlen zu warten.

Er hat die Dinge nicht benannt,

doch segnet sie mit seiner Hand. 

Und wenn die große Flut beginnt, 

dreht er sein Segel nach dem Wind. 

Und rettet Mann und Frau und Kind,

die ihn drum bitten. 

Alle liebten Pastor Nolte

            zwischen Berg und Bach, 

denn er machte, was er wollte,

            ganz wie Shakespeare sprach.

Heilte Blinde und Verwirrte,

war den Losen Heim und Hirte,

blieb an manchen Tagen hungrig und in Nächten wach.

Und wenn er für Träume zu müde ist,

            beginnt er, für uns zu beten;

und er betet in irdischen Worten,

            doch unsterblichen Alphabeten. 

Und keine Reise ist umsonst – 

die Tür ist offen, wenn du kommst.

Und wenn du Durst hast, gießt er Wein

in deine Seelenschale ein. 

Er hält dich fest und wäscht dich rein

von deinen Sünden.

Und wenn ein großer Wandel naht,

frag Pastor Nolte nach dem Rat.

Er sagt: „Am Anfang war die Tat – 

wach auf und tu es!

Werte nicht nach der Fassade,

            schau hinter die Türn. 

Merke: Auch die schiefen Pfade

            können gerade führn.“

So sprach Pastor Nolte 

            und sein Wort ging durch die Nordsee …

Er hat die Boote nicht benannt,

doch hält sie sicher in der Hand. 

Und wenn die große Flut beginnt, 

dreht er sein Segel nach dem Wind. 

Und rettet Mann und Frau und Kind,

die mit ihm gehen. 

Und seiner weiten Stimme Klang

führt uns an Abgründen entlang,

Er ist die Hoffnung, ist der Strang,

aus dem wir Märchen nähen …